Assisi: Ein spiritueller Ausflug ins Herz Italiens

Wenn man in Italien unterwegs ist und etwas Zeit mitbringt, lohnt sich ein Abstecher nach Assisi. Die Stadt, malerisch in den Hügeln Umbriens gelegen, ist nicht nur bekannt für ihre atemberaubende Landschaft und historische Architektur, sondern vor allem als Wirkstätte von Franziskus von Assisi. Dieser bedeutende Heilige der katholischen Kirche hat das Leben vieler Menschen beeinflusst und inspiriert. Ein Besuch in Assisi ermöglicht es, tiefer in die Geschichte und Spiritualität dieses außergewöhnlichen Mannes einzutauchen. Doch wie kommt man nach Assisi, wer war Franziskus, und was macht ihn so besonders?

Anreise nach Assisi

Assisi ist relativ gut erreichbar, ob man nun mit dem Auto, Zug oder Bus unterwegs ist. Von Rom aus dauert die Fahrt mit dem Zug etwa zwei bis drei Stunden. Man fährt in der Regel von der Stazione Termini nach Foligno und steigt dort in einen Regionalzug um, der nach Assisi führt. Die Zugverbindung ist komfortabel und bietet eine landschaftlich reizvolle Fahrt durch das grüne Herz Italiens.

Wer lieber mit dem Auto unterwegs ist, kann Assisi über die A1 oder die E45 erreichen. Von Rom aus dauert die Fahrt mit dem Auto ungefähr zwei Stunden. Parkplätze stehen in der Nähe der Stadt zur Verfügung, da das historische Zentrum weitgehend autofrei ist.

Wer war Franziskus von Assisi?

Franziskus von Assisi, geboren als Giovanni di Pietro di Bernardone um 1181/1182 in Assisi, war der Sohn eines wohlhabenden Tuchhändlers. Sein frühes Leben war geprägt von Reichtum und Luxus, doch eine Serie von Erlebnissen, darunter ein Krieg, Gefangenschaft und eine schwere Krankheit, führten zu einem tiefen Wandel in ihm. Franziskus begann, die weltlichen Freuden und den materiellen Besitz abzulehnen. Stattdessen suchte er ein Leben in Armut und Einfachheit, das der Nachfolge Christi gewidmet war.

Die Geschichte von Franziskus

Franziskus' Wandel zum religiösen Eiferer begann, als er eine Vision hatte, die ihn dazu aufrief, die Kirche wieder aufzubauen. Er nahm dies wörtlich und begann, eine verfallene Kapelle zu renovieren. Bald darauf erkannte er jedoch, dass seine Mission weit größer war: Er sollte die Kirche durch ein Leben der Nächstenliebe und Armut erneuern. 1209 legte Franziskus die Grundlagen für den Franziskanerorden, indem er eine Gruppe von Anhängern um sich scharte, die sein einfaches Leben teilen wollten.

Sein Orden wuchs schnell, und 1223 wurde die Regel des Franziskanerordens vom Papst anerkannt. Franziskus predigte Frieden, Demut und die Liebe zur gesamten Schöpfung, was sich auch in seiner berühmten „Predigt an die Vögel“ widerspiegelt, in der er selbst den Tieren das Evangelium verkündete.

Wunder und Heiligsprechung

Franziskus wird viele Wunder zugeschrieben, darunter die Heilung von Kranken, das Sprechen mit Tieren und sogar die Beeinflussung des Wetters. Eines der bekanntesten Wunder ist das Erlebnis mit dem Wolf von Gubbio, wo Franziskus angeblich einen wilden Wolf gezähmt hat, der eine Stadt bedrohte. Er sprach mit dem Tier und schloss einen „Friedensvertrag“ zwischen dem Wolf und den Bürgern.

Der Orden des Franziskus erlangte große Beliebtheit und breitete sich rasch in ganz Europa aus. Nach seinem Tod im Jahr 1226 wurde Franziskus von Assisi am 16. Juli 1228 von Papst Gregor IX. heiliggesprochen, nur zwei Jahre nach seinem Tod. Dies war eine außerordentlich schnelle Heiligsprechung, die von der enormen Verehrung zeugt, die Franziskus bereits zu Lebzeiten genoss.

Der Einfluss von Franziskus heute

Franziskus von Assisi bleibt eine der wichtigsten und inspirierendsten Figuren des Christentums. Seine Botschaft der Demut, Nächstenliebe und des Friedens ist auch heute noch von Bedeutung, insbesondere in einer Welt, die oft von Konflikten und Ungleichheit geprägt ist. Der Heilige wird nicht nur in der katholischen Kirche, sondern auch von vielen anderen Christen und Menschen guten Willens verehrt.

Fazit: Ein Besuch in Assisi

Ein Ausflug nach Assisi ist nicht nur eine Reise in eine wunderschöne mittelalterliche Stadt, sondern auch eine Gelegenheit, in die reiche spirituelle Geschichte eines der bedeutendsten Heiligen der Kirche einzutauchen. Die Basilika San Francesco, die den Reliquien von Franziskus gewidmet ist, gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist ein Ort der Reflexion und Inspiration. Ein Spaziergang durch die engen Gassen von Assisi, das Atmen der frischen Luft Umbriens und das Erleben der Orte, an denen Franziskus lebte und wirkte, machen den Besuch zu einer unvergesslichen Erfahrung.

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